Anwendungsmöglichkeiten der Fernwärme
Multitalent Fernwärme
Fernwärme kann mehr: Als Fernkälte kühlt sie im Sommer Büros und Läden. Als Nahwärme aus dezentralen Erzeugeranlagen bietet sie Ihnen individuelle Vor-Ort-Lösungen, die sich für Wohngebäude genauso eignen wie für Verwaltungen, Schwimmbäder oder Krankenhäuser.
Nahwärme
Strom und Wärme werden dezentral in Ihrer Umgebung erzeugt. Sie profitieren von einer individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmten, ökonomisch und ökologisch optimierten Anlage mit hoher Versorgungssicherheit. Die Leistungen vieler Versorgungsunternehmen reichen übrigens vom Betrieb Ihrer Anlage und dem Brennstoffhandling über die Entsorgung Ihrer Altanlage bis hin zur Wärmebedarfsrechnung, dem Energiemanagement und der Energieberatung. Bei Problemen ist ein 24-Stunden-Service jederzeit für Sie da.
Fernkälte
Die Kältebereitstellung erfolgt mittels Kältemaschinen nach dem Kompressions- oder Absorptionsverfahren, die im Folgenden kurz erläutert werden.
Das Kompressionsverfahren
Kompressionskälteanlagen liegt im Wesentlichen das von modernen Haushaltskühlschränken bekannte Prinzip der Kälteerzeugung zugrunde. Durch den im Verdampfer bei niedrigem Druck und tiefer Temperatur aufgenommenen Wärmestrom aus dem Transportmedium Kaltwasser wird das flüssige Kältemittel im Primärkreislauf verdampft. Der entstehende Kältemitteldampf wird vom elektrisch betriebenen Turboverdichter angesaugt, verdichtet und dem Verflüssiger zugeführt. Anders als beim Kühlschrank wird die Kondensation des Kältemitteldampfes nicht durch die Umgebungsluft, sondern durch Kühlwasser herbeigeführt. Das Kühlwasser seinerseits wird in den Kühltürmen, die oberhalb der Kälteanlage angeordnet sind, rückgekühlt.
Das Absorptionsverfahren
Das Prinzip der Absorptionskälteanlage basiert auf zwei miteinander verbundenen Kreisläufen, dem Absorptionsmittel- und dem Kältemittelkreislauf. Um diese funktionell zu verknüpfen, sind die Hauptkomponenten Verdampfer, Absorber, Austreiber und Verflüssiger erforderlich. Als Kältemittel wird Wasser und als Absorptionsmittel Lithiumbromid eingesetzt. Lithiumbromid saugt den aus dem Verdampfer kommenden Kältemitteldampf in den Absorber. Diese angereicherte Lösung fördert eine Pumpe in den Austreiber. Durch die Zuführung von Wärmeenergie aus dem Fernwärmenetz wird hier ein Teil des Kältemittels aus der Lösung getrieben, d. h. verdampft. Dieser Dampf kondensiert anschließend im Verflüssiger. Über ein Expansionsventil gelangt das kondensierte Kältemittel zurück zum Verdampfer, wo es bei niedrigem Druck verdampft. Die dafür erforderliche Wärme wird dem Kaltwasser entzogen, wodurch dessen Temperatur sinkt. Sowohl aus dem Absorber als auch aus dem Verflüssiger muss Wärme mittels Kühlwasser, das im Kühlturm rückgekühlt wird, abgeführt werden.